Bildelemente
Die Fotografin Barbara Klemm hat die Stadt Heidelberg für die Ausstellung ›Hölderlins Orte‹ mit der Schwarz-Weiß-Kamera fotografiert. Sieh dir das Bild genau an. Was kannst du im Vordergrund erkennen? Was entdeckst du im Hintergrund?
Heidelberg
Lange lieb ich dich schon, möchte dich, mir zur Lust,
Mutter nennen und dir schenken ein kunstlos Lied,
Duder Vaterlandsstädte
Ländlichschönste, so viel ich sah.
Wie der Vogel des Walds über die Gipfel fliegt,
Schwingt sich über den Strom, wo er vorbei dir glänzt
Leicht und kräftig die Brücke
Die von Wagen und Menschen tönt.
Wie von Göttern gesandt, fesselt ein Zauber einst
Auf der Brüke mich an, da ich vorüber gieng
Und herein in die Berge
Mir die reizende Ferne schien,
Und der Jüngling, der Strom fort in die Ebne zog
Traurigfroh, wie das Herz, wenn es, sich selbst zu schön
Liebend unterzugehen
In die Fluten der Zeit sich wirft.
Quellen hattest du ihm, hattest dem Flüchtigen
Kühle Schatten geschenkt, und die Gestade sahn
All ihm nach, und es bebte
Aus den Wellen ihr lieblich Bild.
Aber schwer in das Tal hieng die gigantische,
Schicksalskundige Burg nieder bis auf den Grund
Von den Wettern zerrissen;
Doch die ewige Sonne goß
Ihr verjüngendes Licht über das alternde
Riesenbild, und umher grünte lebendiger
Efeu; freundliche Wälder
Rauschten über die Burg herab.
Sträuche blühten herab, bis wo im heitern Thal,
An den Hügel gelehnt, oder dem Ufer hold,
Deine fröhlichen Gassen
Unter duftenden Gärten ruhn.