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12 Fakten
über Friedrich Hölderlin in Gebärdensprache

In 12 kurzen Videos stellt unsere Gebärdensprach-Dolmetscherin Rita Mohlau 12 spannende Fakten zu Friedrich Hölderlin vor.

Die Familie

Friedrich Hölderlin wird im Jahr 1770 geboren.
Vor 250 Jahren.
Seine Mutter ist da 22 Jahre alt.
Sein Vater stirbt schon 2 Jahre nach Hölderlins Geburt.
Hölderlin hat 2 jüngere Geschwister:
Rike und Karl.

Der Pfarrer

Hölderlins Mutter möchte, dass ihr Sohn Pfarrer wird.
Dafür kommt Hölderlin mit 18 Jahren nach Tübingen.
Dort studiert er Theologie.
Es gefällt ihm aber gar nicht.
Darüber schreibt er auch ein Gedicht.
Es beginnt mit den Worten
»Ich duld‘ es nimmer!«

Verliebt

Mit 26 Jahren verliebt sich Hölderlin in eine Frau
mit dem Namen Susette Gontard.
Sie ist die Frau seines Arbeit∙gebers.
Hölderlin unterrichtet die Kinder von Herrn und Frau Gontard.
Auch Susette verliebt sich in Hölderlin.
Sie haben eine heimliche Liebes∙beziehung.

Der Wanderer

Hölderlin liebt die Natur.
Er wandert gerne.
Manchmal sogar mehr als 50 Kilometer
an einem Tag.
Mehrere Tage und Wochen hinter∙einander.
Später ent∙fernt er sich aber kaum noch
von seinem Zuhause im Turm.

Der Dichter

Wenn Hölderlin schreibt,
macht er mit Worten Musik.
Er spricht sie laut vor sich hin.
Er zählt ihre Silben.
Und er klopft dabei
mit der Hand auf den Schreib∙tisch.
Damit er den passenden Rhythmus
für seine Gedichte findet.

Der Früh∙aufsteher

Hölderlin wacht am Morgen schon vor der Sonne auf.
Manchmal schon um 4 oder 5 Uhr morgens.
Er steigt aus dem Bett,
zieht sich die Schuhe an
und läuft los.
Stunden∙lang geht er vor dem Turm auf und ab.
Noch vor dem Frühstück.
Er ist ein echter Früh∙aufsteher.

Der Geistes∙kranke

Hölderlin wird krank.
Geistes∙krank.
Er ist oft traurig.
Und wütend.
Er sagt Dinge, die keiner versteht.
Deshalb kommt er nach Tübingen ins Kranken∙haus.
Dort wird er behandelt.
231 Tage lang.
Aber die Ärzte können ihm nicht helfen.
Er wird als »unheilbar geistes∙krank« entlassen.

Im Kranken∙haus

Im Kranken∙haus wird Hölderlin
mit Kräutern und Salben behandelt.
Diese Kräuter sind giftig.
Die Patienten leiden darunter.
Manchmal darf Hölderlin aber auch
im Garten vom Kranken∙haus spazieren gehen.
Das gefällt ihm.

Gedichte aus dem Turm

Auch während seiner Zeit im Turm
schreibt Hölderlin Gedichte.
Aber diese Gedichte sind ganz anders.
Sie klingen anders als seine früheren Gedichte.
Auch ihr Inhalt ist anders.
Hölderlin schreibt jetzt über die Jahres∙zeiten.

Im Turm

Nach der Zeit im Kranken∙haus
kommt Hölderlin zur Familie Zimmer.
Sie haben ein Haus mit Turm.
Es liegt direkt am Neckar in Tübingen.
Hölderlin bleibt dort bis zu seinem Tod.
36 Jahre wohnt er in dem Turm bei der Familie Zimmer.
Heute heißt der Turm »Hölderlinturm«.

Scardanelli

Im Turm gibt sich Hölderlin einen neuen Namen.
Er will nicht mehr Hölderlin heißen.
Er will »Scardanelli« genannt werden.
Mit diesem Namen unterschreibt er auch seine Gedichte.

Falsche Jahres∙zahlen

»Scardanelli« schreibt unter seine Gedichte
oft ein völlig falsches Datum.
Die Jahres∙zahlen liegen manchmal 200 Jahre in der Vergangenheit.
Oder 100 Jahre in der Zukunft.

Übrigens

Für Rita Mohlau ist die Gebärden∙sprache ihre Mutter∙sprache. Ihre Mutter und ihr Vater sind beide gehör∙los. Sie selbst kann hören. Sie ist eine CODA.

Hölderlin kennenlernen

Friedrich Hölderlin liebt…

Hölderlinturm Tübingen

Bursagasse 6
72070 Tübingen