Das ist der Anfang eines Gedichts von Friedrich Hölderlin
Hölderlin beschreibt eine Landschaft am Morgen. Viele Wetter-Phänomene kommen darin vor: Blitze, Donner, Regen, Sonne. Anders als in einem Wetterbericht tragen sie hier jedoch dazu bei, eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen. Das erkennt man zum Beispiel daran, dass alle Wetter-Phänomene von einem beschreibenden Adjektiv begleitet werden: die "kühlenden Blize", der "ferne Donner", der "erfreuende Reegen", die "stille Sonne".
Wie wenn am Feiertage, das Feld zu sehn
Ein Landmann geht, des Morgens, wenn
Aus heißer Nacht die kühlenden Blize fielen
Die ganze Zeit und fern noch tönet der Donner,
In sein Gestade wieder tritt der Strom,
Und frisch der Boden grünt
Und von des Himmels erfreuendem Reegen
Der Weinstok trauft und glänzend
In stiller Sonne stehn die Bäume des Haines
Außerdem sind die Dinge der Natur alle belebt: Sie tönen, grünen, traufen und glänzen.
Wie wenn am Feiertage, das Feld zu sehn
Ein Landmann geht, des Morgens, wenn
Aus heißer Nacht die kühlenden Blize fielen
Die ganze Zeit und fern noch tönet der Donner,
In sein Gestade wieder tritt der Strom,
Und frisch der Boden grünt
Und von des Himmels erfreuendem Reegen
Der Weinstok trauft und glänzend
In stiller Sonne stehn die Bäume des Haines
Der Satz wird am Zeilenende immer wieder unterbrochen und fügt sich so in die Form des Gedichts ein. Das nennt man Enjambement oder "Zeilensprung".
Wie wenn am Feiertage, das Feld zu sehn
Ein Landmann geht, des Morgens, wenn
Aus heißer Nacht die kühlenden Blize fielen
Die ganze Zeit und fern noch tönet der Donner ,
In sein Gestade wieder tritt der Strom ,
Und frisch der Boden grünt
Und von des Himmels erfreuendem Reegen
Der Weinstok trauft und glänzend
In stiller Sonne stehn die Bäume des Haines