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Kapitel 2

Ein Blick in die Dichterwerkstatt

Hölderlins Gedicht ›Andenken‹ entstand im Jahr 1803. Zu dieser Zeit schuf Hölderlin seine großen Hymnen und Vaterländischen Gesänge, die in der deutschen Literatur unnachahmbar geblieben sind.

Titelbild von Leo von Seckendorfs Musenalmanach

Leo von Seckendorfs Musenalmanach

Viele der Gedichte aus dieser Zeit beschäftigen sich mit dem Thema der Reise: So etwa das Fragment ›Der Adler‹, das dem Adlerflug bis nach Griechenland folgt, das Gedicht über die Südsee-Insel ›Tinian‹, das Donau-Gedicht ›Der Ister‹ und das Gedicht ›Griechenland‹.

Veröffentlicht wurde ›Andenken‹ allerdings erst 5 Jahre später in Leo von Seckendorfs Musenalmanach auf das Jahr 1808 unter der Rubrik ›Vermischte Gedichte‹. Sein Gedicht ›Der Rhein‹ und seine Hymne über die griechische Insel ›Patmos‹ erschienen im selben Sammelband. Inzwischen hatte Hölderlin nach einer 231-tägigen psychiatrischen Behandlung im Tübinger Klinikum in der Familie des Schreinermeisters Ernst Zimmer im Turm am Neckar eine Bleibe gefunden und verfasste Gedichte, die rhythmisch und thematisch ganz anders gestaltet waren.

In diesem Kapitel werfen wir einen Blick in die Dichterwerkstatt. Wir verfolgen, wie Hölderlin an seinem Gedicht ›Andenken‹ gearbeitet hat und ihm seinen ganz besonderen Sound verpasst hat. Du lernst, wie man das Gedicht sprechen, klopfen und performen, wie man dazu gehen und wie man es in eigene bewegte Bilder übersetzen kann.

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