Es nehmet aber
Und giebt Gedächtniß die See,
Und die Lieb’ auch heftet fleißig die Augen,
Was bleibet aber, stiften die Dichter.
Poetische Zeilen, die zugleich jedoch viele Fragen aufwerfen. Warum nimmt und gibt die See Gedächtnis? Wolfgang Binder hat diese Zeilen wie folgt ausgelegt:
» Wer zur See fährt, muß die Heimat vergessen können, richtiger vielleicht das Heimweh, aber draußen muß er sich doch ihrer wieder erinnern; denn wie käme er sonst zurück? «
Wolfang Binder: Hölderlin: ›Andenken‹, in: Turm-Vorträge 1985/86, hrsg. von Uvo Hölscher, Hölderlin-Gesellschaft Tübingen 1986, S. 5-30.
Das lässt sich selbstverständlich auf Reisen aller Art übertragen. Welche Hoffnungen setzte Hölderlin deiner Meinung nach in die Reise nach Frankreich? Denke an die Briefe, die er vor und während der Reise nach Bordeaux verschickt hat.
Der Literaturwissenschaftler Thomas Knubben ist Hölderlins Reiseroute nach Bordeaux im Winter 2011 selbst nachgelaufen. In diesem Video erzählt er von Hölderlins Beweggründen zu dieser Reise.
Ein Film der Universität Tübingen, Institut für Medienwissenschaft Prof. Dr. Susanne Marschall