Friedrich Hölderlin - ein Wanderer
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Hölderlin im Alter von 22 Jahren. Pastell von Franz Carl Hiemer.
Der Dichter Friedrich Hölderlin war ein rastloser Wanderer. Reisen aus purem Vergnügen waren bei ihm selten. Sein großes Sehnsuchtsland Griechenland hat er nie mit eigenen Augen gesehen. Doch brachte ihn sein von zahlreichen Auf- und Abbrüchen gezeichneter Lebensweg immerhin bis nach Frankreich. Geboren 1770 in Lauffen am Neckar studierte er auf Wunsch seiner Mutter von 1788-1793 Theologie am Evangelischen Stift in Tübingen. Es war die Zeit der Französischen Revolution, die Zeit der politischen Umbrüche und die Zeit der großen Klassiker Schiller und Goethe.
Dass er Schriftsteller werden wollte, wusste Hölderlin schon früh. Von diesem Wunsch angetrieben, flüchtete er vor der für ihn vorgesehenen Pfarrers-Laufbahn, indem er verschiedene Stellen als Hauslehrer in wohlhabenden Familien annahm. So kam er nach Waltershausen an der Saale und nach Frankfurt, aber auch nach Hauptwil in die Schweiz und bis ins französische Bordeaux - Strecken, die er größtenteils zu Fuß und teils unter gefährlichen Bedingungen zurückgelegt hat. Vieles Gesehene und Erlebte ist dabei auch in seine Gedichte eingegangen. Eines davon trägt den Titel ›Andenken‹.
Im 1. Kapitel werden wir das Gedicht auf darin vorkommende Landschaftsbeschreibungen und Ortsbezüge analysieren sowie den biografischen und zeitgeschichtlichen Hintergründen nachspüren. Wir werden versuchen, die Stimmungen der Verse einzufangen – und zuletzt ein Work & Travel-Programm für Hölderlin entwerfen.