Hölderlin und die Jahreszeiten
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So sah Hölderlin aus, als er schon etwas älter war und im Turm gelebt hat.
Immer wieder hat Friedrich Hölderlin in seinen Gedichten die Jahreszeiten beschrieben. Vor allem in seinen letzten 36 Lebensjahren, die er in Tübingen verbracht hat. Dort hatte er ein Zimmer in einem Turm, der heute Hölderlinturm heißt. Gleich mehrere Gedichte mit den Titeln ›Der Frühling‹, ›Der Sommer‹, ›Der Herbst‹ und ›Der Winter‹ sind hier entstanden. Auf die Jahreszeiten ist Verlass – das hat Hölderlin wohl gefallen. Jahr für Jahr kehren sie in derselben Reihenfolge wieder, gliedern den Jahresverlauf und folgen einer festen Ordnung. Auf den Frühling folgt der Sommer, dann der Herbst und darauf der Winter. Und jede Jahreszeit färbt die Welt in ein anderes Licht, verändert die Bäume, Straßen und Flüsse.
Die heutige Aussicht aus Hölderlins Turmzimmer.
Diese Veränderungen konnte Hölderlin aus seinem Zimmer im Tübinger Turm genau mitverfolgen. Es hatte 5 Fenster. Aus ihnen konnte Hölderlin auf den Neckar und die dahinter liegenden Berge und Wälder sehen. Eine tolle Aussicht! So wurden die vier Jahreszeiten zu einem Thema, das Hölderlin immer wieder von Neuem in seinen Gedichten festgehalten hat. Der Frühling war wohl seine Lieblings-Jahreszeit. Ganze 9 Gedichte hat er dazu verfasst.
Eines davon werden wir uns nun ganz genau ansehen. Du wirst staunen, was Hölderlin darin alles versteckt hat!