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Hölderlin im Stimmungsbarometer

Deine Aufgabe
Wie wirkt Hölderlin in diesem Brief auf dich? Halte deine Eindrücke fest, indem du die Regler verschiebst. Das Stimmungsbarometer reicht von nicht vorhanden (ganz links) bis zu stark vorhanden (ganz rechts).
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Brief vom 11. Dezember 1800, in dem Hölderlin seiner Schwester Rieke seine Beweggründe für die Annahme einer neuen Hauslehrerstelle im schweizerischen Hauptwil schildert. Zu diesem Zeitpunkt ist Hölderlin 30 Jahre alt. Mitte Januar 1801 wird er sich zu Fuß auf den Weg in die Schweiz machen.

Ich gestehe Dir, Theure! daß ich meinen Entschluß, so sehr er meinem Herzen widersprach, doch immer mehr mit meinem Herzen zu reimen weiß. Ich habe in mir ein so tiefes dringendes Bedürfniß nach Ruhe und Stille — mehr als Du mir ansehn kannst, und ansehn sollst. Und wenn ich diß in meiner künftigen Lage finde, so erhalte ich mein Herz meinen unvergeßlichen Verwandten und Freunden nur umso wärmer und treuer. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, daß auch ich, wie mancher andere, in der kritischen Lebenszeit, wo um unser Inneres her, mehr noch als in der Jugend, eine betäubende Unruhe sich häuft, daß ich, um auszukommen, so kalt und allzunüchtern und verschlossen werden soll. Und in der That, ich fühle mich oft, wie Eis, und fühle es nothwendig, so lange ich keine stillere Ruhestätte habe, wo alles was mich angeht, mich weniger nah, und eben deßwegen weniger erschütternd bewegt. Hierinn liegt für mich, und wie ich glaube, auch für die Meinigen, der Hauptgrund, der mich, wo manches andere auf beiden Seiten gleich war, zu meinem Entschlusse bestimmte.

glücklich

unzufrieden

verzweifelt

zuversichtlich

entschlossen

sehnsüchtig

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